14 Juli '25
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Bei der Planung internationaler Fahrten, sowohl mit Lkw als auch mit Pkw, müssen immer mögliche Mautgebühren berücksichtigt werden, die in dem jeweiligen Land anfallen können.
Dies ist auf den Straßen Österreichs der Fall, wo sowohl Vignetten, u. a. für Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen, als auch Gebühren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen erforderlich sind.
Möchten Sie wissen, wie hoch die aktuellen Straßenbenutzungsgebühren und Vignetten in Österreich im Jahr 2025 sind und was die wichtigsten Vorschriften dazu sagen? Die Antworten finden Sie in diesem Artikel.
Straßenbenutzungsgebühren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen
Wie bezahlt man die Maut für Lkw?
Vignetten für Pkw und andere Fahrzeuge unter 3,5 Tonnen
Liste der mautpflichtigen Abschnitte
Mautfreie Autobahnabschnitte in Österreich
In Österreich gilt ein Mautsystem, das Autobahnen und Schnellstraßen umfasst. Es ist recht einfach. Es gilt sowohl für Personenkraftwagen und andere Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen sowie Motorräder als auch für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen.
In Österreich gelten Mautgebühren für schwerere Fahrzeuge und Vignetten.Nachfolgend finden Sie eine übersichtliche Aufstellung der beiden Arten von Mautgebühren:
Es gibt auch eine separate Streckengebühr für ausgewählte Strecken – hauptsächlich Autobahntunnel –, auf denen weder Vignetten noch normale Mautgebühren gelten. Für deren Nutzung müssen Streckentickets gekauft werden.
Wichtig ist, dass die Klassifizierung von Fahrzeugen in Österreich ab dem 1. Dezember 2023 nicht mehr auf dem zulässigen Gesamtgewicht (DMC) basiert, sondern auf dem technisch zulässigen Gesamtgewicht (tzGm). Fahrzeuge, die vor dem 1. Dezember 2023 bereits als Fahrzeuge mit einem zulässigen Gesamtgewicht von weniger als 3,5 Tonnen im System registriert waren (und nun 3,5 Tonnen tzGm überschreiten), profitieren jedoch bis zum 31. Januar 2029 von einer Übergangsfrist und unterliegen bis dahin der Vignettenpflicht.
Gut zu wissen ist auch, dass es in Österreich Autobahnabschnitte gibt, auf denen keine Vignette erforderlich ist. Die Befreiung von der Mautpflicht gilt jedoch nicht für Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen.
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Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen müssen Mautgebühren gemäß den offiziellen Sätzen für das jeweilige Jahr entrichten. Diese sind unterschiedlich und hängen von den Eigenschaften des jeweiligen Fahrzeugs ab. Sie gelten auf Autobahnen und Schnellstraßen.
Die Höhe der Straßenbenutzungsgebühren wird beeinflusst durch:
In Österreichgelten folgende Mautgebühren (gültig bis Januar 2025) in Euro pro Kilometer (ohne 20 % MwSt.) für Lkw über 3,5 Tonnen (sowie Wohnmobile derselben Gewichtsklasse):
Die Tarife für Busse finden Sie HIER >>>
Das österreichische Mautsystem für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nutzt die DSRC-Technologie, ein Kurzstrecken-Kommunikationssystem. Es ermöglicht die Bezahlung mit Hilfe von On-Board-Units (OBUs).
Der Fahrer kann sich sowohl für eine lokale GO-Box entscheiden, die das österreichische System unterstützt, als auch für Geräte wie die HOGS Toll Box, die nicht nur Österreich, sondern auch weitere europäische Länder abdeckt. Die zweite Option macht den Besitz mehrerer OBU-Geräte für internationale Fahrten überflüssig.
In Österreich ist die GO-Box das wichtigste nationale Gerät zur Erhebung von Mautgebühren für Lkw und andere Fahrzeuge, einschließlich Wohnmobile, mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen.
Um dieses System nutzen zu können, müssen Sie sich im offiziellen System registrieren und ein GO-Box-Gerät bestellen, das Sie dann gemäß den erhaltenen Anweisungen im Fahrzeug installieren müssen. Alle notwendigen Informationen finden Sie HIER >>>
Die Gebühren werden automatisch beim Passieren der Mautstellen auf mautpflichtigen Straßen in Österreich berechnet.
HOGS Toll Box ist ein Gerät, das für die Automatisierung von Mautzahlungen in Europa entwickelt wurde. Mit ihm können Sie in vielen Ländern Mautgebühren bezahlen, ohne mehrere separate Geräte besitzen zu müssen.
Ein weiterer Vorteil ist die vereinfachte Verwaltung der Mautgebühren für Lkw-Flotten. Auf diese Weise optimiert die HOGS Toll Box die Abrechnung von Fahrten auf Autobahnen, Brücken und in Tunneln.
Das Gerät ist mit vielen Mautsystemen kompatibel, die in verschiedenen europäischen Ländern gelten, darunter Polen, Österreich, Spanien, Deutschland, Frankreich, Portugal und Italien. Die HOGS Toll Box bietet somit Komfort und erhebliche Zeitersparnis, da die Verwendung mehrerer Systeme entfällt. Das Thema Mautgebühren wird damit viel einfacher.
Je nach der Dauer des geplanten Aufenthalts in Österreich oder der Frage, ob Sie regelmäßig auf österreichischen Autobahnen unterwegs sind, können Sie zwischen mehreren Vignettenarten wählen.
Die Farbe der Vignette ändert sich jedes Jahr – im Jahr 2025 ist sie seegrün. Dieses System wurde eingeführt, um die Gültigkeit der Vignette schnell erkennen zu können.
Im Jahr 2025 sind folgende Vignetten erhältlich:
Beim Kauf einer 2-Monats- oder Jahresvignette über das Internet beginnt die Gültigkeitsdauer erst 18 Tage nach dem Kauf – dies gilt für Privatpersonen. Dies ist aufgrund des in Österreich geltenden Verbraucherrechts der Fall. Von Unternehmen gekaufte Vignetten können sofort aktiviert werden.
Eine Vignette für Österreich kann auf zwei Arten erworben werden: stationär (Aufkleber) oder online (digitale Vignette). Jeder Fahrer kann individuell entscheiden, welche Version für ihn bequemer ist.
Die bequemste Möglichkeit, eine elektronische Vignette zu erwerben, die mit dem Kennzeichen des Fahrzeugs verknüpft ist, ist der Online-Kauf. Dieser kann unter anderem im offiziellen Online-Shop ASFiNAG getätigt werden. Wie bereits erwähnt, ist zu beachten, dass die Vignette beim Online-Kauf als Privatperson erst 18 Tage nach dem Kauf gültig wird.
Eine herkömmliche Vignette in Form eines Aufklebers kann an vielen Verkaufsstellen erworben werden, z. B. an Tankstellen, in Geschäften, bei österreichischen Automobilclubs, in der Nähe der Grenze und an Reisebüros. Eine solche Vignette kann sofort nach dem Kauf gültig sein.
Sowohl die elektronische als auch die Aufkleber-Vignette haben ihre Vor- und Nachteile. Es lohnt sich daher, sich mit ihren Besonderheiten vertraut zu machen und zu überlegen, welche für Sie die beste Wahl ist.
Der Kauf einer digitalen Vignette ist sehr bequem – Sie müssen lediglich den offiziellen ASFiNAG-Shop oder ein anderes Portal nutzen, das diesen Service anbietet. Nach Bezahlung der Bestellung erhalten Sie einen Kaufbeleg, den Sie für den Fall einer Kontrolle und eventueller Zweifel des kontrollierenden Beamten aufbewahren sollten. Das Kennzeichen wird automatisch im System gespeichert, sodass kein Risiko besteht, die Vignette zu verlieren.
Beim Online-Kauf müssen Sie sich auch nicht um das Aufkleben und Entfernen der Vignette von der Windschutzscheibe kümmern.
Ein Nachteil ist die 18-tägige Wartezeit bis zur Aktivierung der Vignette, wenn Sie eine 2-Monats- oder Jahresversion erwerben. Dies gilt jedoch nur für Privatpersonen, die den Kauf nicht für ein Unternehmen tätigen.
Weitere Informationen zur elektronischen Vignette finden Sie HIER >>>
Die in Form eines Aufklebers erworbene Vignette muss auf der Innenseite der Windschutzscheibe angebracht werden. Am besten in der linken oberen Ecke oder hinter dem Rückspiegel. Sie darf jedoch nicht durch eine Verdunkelungsleiste verdeckt werden.
Ein großer Vorteil der Vignetten in herkömmlicher Form ist, dass ihre Gültigkeitsdauer sofort beginnen kann – selbst bei der 2-Monats- und der Jahresversion. Ein Nachteil kann die bereits erwähnte Notwendigkeit sein, die Vignette zu entfernen, wobei manchmal Kleberückstände auf der Scheibe zurückbleiben.
Im Jahr 2025 gab es Änderungen bei den Vignettenpreisen. Für Personenkraftwagen gelten folgende Preise:
Die aktuellen Preise finden Sie immer auf der Website ASFiNAG >>>
Neben den Standardvignetten und Straßenbenutzungsgebühren fallen in Österreich zusätzliche Straßenbenutzungsgebühren für die Benutzung bestimmter Autobahnabschnitte und einer Schnellstraße an. Diese Gebühren betreffen insbesondere Infrastrukturteile mit hohen Unterhaltskosten, wie z. B. Tunnel in Berggebieten.
Auf diesen Strecken gelten keine Vignetten. Fahrer von Fahrzeugen bis zu 3,5 Tonnen müssen eine sogenannte (elektronische) Streckengebühr entrichten. Der Name kann hier irreführend sein, da die Zahlung entweder elektronisch oder stationär erfolgt.
Für die Benutzung dieser Straßenabschnitte werden Fahrzeuge über 3,5 Tonnen automatisch über ein Bordgerät (GO-Box oder z. B. HOGS Toll Box) abgerechnet.
Zusätzliche Streckengebühren sind auf den folgenden fünf Strecken zu entrichten:
Wie bereits erwähnt, können Streckengebühren sowohl auf herkömmliche Weise als auch online bezahlt werden. Streckentickets sind außerdem in mehreren Varianten erhältlich.
Zahlungsarten:
Arten von Abschnittskarten:
In Österreich gibt es derzeit (Stand Januar 2025) vier Autobahnabschnitte, auf denen Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen von der Vignettenpflicht befreit sind.
Leider müssen Fahrzeuge mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen reguläre Gebühren gemäß der geltenden Preisliste für die Benutzung von Autobahnen und Schnellstraßen entrichten.
Die mautfreien (für sogenannte Leichtfahrzeuge) Autobahnabschnitte befinden sich hauptsächlich in der Nähe der Landesgrenze. Es handelt sich dabei um:
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In Österreich sind Mautgebühren ein ernstes Thema – die Behörden gehen recht streng dagegen vor. Wer ohne vorherige Bezahlung, z. B. ohne Abschnittskarte, auf mautpflichtigen Straßen fährt, riskiert unnötige Geldstrafen in Form von hohen Bußgeldern.
Auf Straßen und Parkplätzen finden regelmäßig Kontrollen statt. Diese Kontrollen werden durch ein Überwachungssystem mit Kameras und mobilen Geräten durchgeführt, die die Kennzeichen der Fahrzeuge erfassen – sie werden regelmäßig an neue Standorte versetzt, damit die Fahrer die Vorschriften auf der gesamten Strecke einhalten.
Fahrer von Personenkraftwagen ohne gültige Vignette können mit einer Geldstrafe von 120 Euro belegt werden. Wenn sie jedoch bei der Kontrolle nicht „vor Ort” bezahlen oder sich der Zahlung entziehen, kann die Strafe auf 300 bis 3.000 Euro erhöht werden.
Fahrer von Fahrzeugen mit einem Gewicht von mehr als 3,5 Tonnen, die die Straßenbenutzungsgebühren nicht mit einem entsprechenden Bordgerät entrichten oder versuchen, dies zu umgehen, müssen ebenfalls mit Strafen in Höhe von mehreren hundert bis zu mehreren tausend Euro rechnen.
Um Geldstrafen im Zusammenhang mit Mautgebühren und Vignetten in Österreich zu vermeiden, sollten Sie einige wichtige Punkte beachten:
Das Befahren österreichischer Straßen (sowohl privat als auch gewerblich) erfordert eine gewisse Vorbereitung – insbesondere in Bezug auf Vignetten und Mautgebühren. Das geltende System ist recht intuitiv, dennoch ist es ratsam, sich mit den Regeln vertraut zu machen.
Es ist sehr wichtig, dass die Vignette gültig ist. Wenn Sie ein Bordgerät für Lkw verwenden, stellen Sie sicher, dass es funktionsfähig ist und die Fahrten aufzeichnet.
Verkehrskontrollen auf mautpflichtigen Straßen in Österreich sind keine Seltenheit, und Sie sollten sicherstellen, dass Sie nicht mit einem unnötigen Bußgeldbescheid wegen einer fehlenden Vignette oder anderer Gebühren belegt werden.
Die Vignette sollte möglichst rechtzeitig vor Reiseantritt gekauft werden, insbesondere wenn Sie als Privatperson online kaufen. In diesem Fall beginnt sowohl die Jahres- als auch die Zweimonatsvignette erst 18 Tage nach dem Kauf ihre Gültigkeit.
Wenn Sie eine Vignette sofort benötigen, kaufen Sie sie am besten in Form eines Aufklebers an einer Verkaufsstelle.
Die 18-tägige Wartezeit gilt nicht für den Kauf für ein Unternehmen – in diesem Fall beginnt die Gültigkeit sofort.
Ja, es besteht die Möglichkeit, eine Tagesvignette zu kaufen. Diese Vignette ist bis zum Ende des Tages gültig, an dem sie gekauft wurde, und nicht für 24 Stunden.
Nein. Vignetten sind einmalig und an ein bestimmtes Fahrzeug gebunden. Der Versuch, mit einer übertragenen Vignette zu fahren, kann bei einer Kontrolle zu einer hohen Strafe führen.
Die Gültigkeit einer elektronischen Vignette (die für Personenkraftwagen erworben wird) kann auf der Website der ASFiNAG durch Eingabe des Fahrzeugkennzeichens überprüft werden.
Ja, zusätzliche Straßenbenutzungsgebühren in Österreich für bestimmte Autobahnabschnitte und Tunnel können auf herkömmliche Weise an der Mautstelle bezahlt werden.